Vegane Ernährung ist immer teuer und immer aufwändig?
Falsch gedacht! Die liebe Ilka zeigt euch, dass vegane Ernährung einfach, günstig und trotzdem unheimlich vielseitig sein kann. Kommt mit auf diese kleine Reise <3
Minimalismus in der veganen Ernährung
„Vegane Ernährung? Naja, ich weiß nicht. Das ist ja schon ziemlich kompliziert oder? Außerdem mag ich gar keinen Tofu.“ Jap. So oder so ähnlich geht es wohl vielen, die sich erstmals für vegane Ernährung interessieren. Zu Unwissen mischen sich unzählige Fragen, Verwirrung und auch das ein oder andere Vorurteil. Zu teuer. Zu kompliziert. „Ach, ich brat mir stattdessen doch noch schnell noch ein Schnitzel.“ Okay, Spaß beiseite. Ich denke, bei vielen schwingt die anfängliche Neugierde ganz schnell in Überforderung um, da sie glauben, sie müssten nun jeden Tag mindestens vier Stunden in der Küche stehen um Zucchini zu Nudeln zu spiralisieren und den Chiasamen beim eindicken zuzusehen. Ich war vor ein paar Jahren genauso, das geb ich ehrlich zu. Doch seit diesen unsicheren Anfängen hat sich viel bei mir geändert. Ich lerne nun, immer mehr auf meinen Körper zu hören – einerseits was die Ernährung und andererseits was Bewegung als Ausgleich zum Alltag betrifft. Dadurch und durch mein langjähriges Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen im Allgemeinen, bin ich ganz nebenbei immer mehr zum leidenschaftlichen Pflanzenfresser geworden und fühl mich nach wie vor pudelwohl damit. Außerdem weiß ich nun, dass man sich auch mit minimalem Aufwand gesund und vielfältig vegan ernähren kann.
Acai – was?!
In meinem Umfeld habe ich zwar viele liebe Menschen, die zum Teil auch ähnliche Auffassungen eines gesunden Lebensstils haben, dennoch gibt es aber immer wieder Leute, die meine Euphorie für Bananeneis und Quinoa-Süßkartoffel-Auflauf nicht so ganz verstehen können. Und da wären wir auch schon beim Thema: Viele (vorwiegend Omnivore), die ich so kenne und die sich (durch mich) zum ersten Mal mit veganer Ernährung befassen, haben das Gefühl, dass vegane Ernährung automatisch 1. teuer, 2. kompliziert und 3. hauptsächlich aus stark verarbeiteten oder außergewöhnlichen Nahrungsmitteln besteht. Diese bekommt man widerum nur in ausgefallenen Geschäften, wo es ohnehin zu teuer ist, einzukaufen. Schade eigentlich – denke ich mir dann immer. Haben diese Leute noch nie daran gedacht, dass all unsere absoluten Grundnahrungsmittel wie Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst aller Art vegan sind und bei weitem nicht so teuer wie (qualitativ hochwertige) Fleisch- und Milchprodukte? Zusätzlich muss ich auch immer wieder schmunzeln wenn jemand glaubt, dass man sich ohne Chiasamen, Acaipulver, Tofu und vor allem Mandelmus gar nicht vegan ernähren kann. Hihi, lustig irgendwie. Das dachte ich früher auch. Geblendet von tausenden #whatveganseat Beiträgen auf Instagram denkt man wohl anfangs noch nicht daran, dass es auch viel einfacher geht.
Worauf will ich hinaus?
Mir geht es absolut nicht darum, Omnivore in irgendeiner Weise als „Unwissende“ darzustellen. Mir ging es am Anfang ja nicht anders. Ich hatte null Plan von der pflanzlichen Ernährung, wollte mich aus Neugierde aber trotzdem mal an die Sache heranwagen. Nur hätte ich damals schon gewusst, wie EINFACH es eigentlich sein kann, sich aus ein paar frischen Zutaten und ganz ohne Hokus-Pokus-Schnick-Schnack-Socialmedia-gehypten Lebensmitteln ein erfüllendes Gericht zu zaubern, hätte ich mir wohl einige frustrierende Stunden in der Küche erspart 🙂 Okay, ich geb’s ja zu – mein heißgeliebtes Mandelmus kann ich mir heutzutage nicht mehr wegdenken, aber ich habe gelernt, dass man auch mit einfachen Zutaten vegan und lecker kochen kann.
Ein Beispiel: Hier haben wir allerlei Grundnahrungsmittel aus dem Vorratsschrank – total vielfältig einsetzbar, einfach zuzubereiten und absolut günstig:
- Getreide wie Reis, Haferflocken und Couscous (andere Varianten wären z.B. noch Hirse, Quinoa, Buchweizen, Amaranth, Polenta)
- Kartoffeln
- Nudeln
- Hülsenfrüchte
- Nüsse und Samen
Erweitert ihr ein oder mehrere der oben genannten Grundnahrungsmittel durch ein paar frischen Zutaten wie Obst und Gemüse, habt ihr je nach dem saisonalen Angebot nahezu unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten. Mmmh, seht euch diese Farben an!
Traut euch, kreativ zu sein!
Natürlich koche und backe ich auch gerne mit „ausgefalleneren“ Lebensmitteln und experimentiere hin und wieder ein wenig mit Produkten, die man eben in herkömmlichen Supermärkten nicht so einfach bekommt und für die man auch etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Im Alltag mag ich es dann aber trotzdem lieber schnell und einfach. Diverse Basics, die ich immer zu Hause habe, ergänze ich dann einfach durch frisch (vom Bauernmarkt) gekauftes Gemüse und Obst, schmecke alles mit ein paar Gewürzen oder Kräutern ab und ergänze das Gericht zum Beispiel durch Soßen und Dips. So einfach und zeitsparend geht das.
Allein mit dieser relativ kleinen Auswahl in meinem dieswöchigen Obst- und Gemüsekorb, könnte man durch verschiedene Kombinationen und Zubereitungsweisen allerhand Gerichte zaubern. Hier nur ein paar der vielen spontanen Konstellationen, die mir beim Brainstormen eingefallen sind:
Aus Kartoffen und Karotten wird mit ein paar aromatischen Kräutern ein leckeres Ofengemüse. Dazu gibt’s Couscous und vielleicht noch einen Dip.
Die Haferflocken werden ruckzuck zu Porridge gekocht und anschließend mit Walnüssen und Nektarinen getoppt.
Die Bohnen und der Kürbis bilden die Basis für ein feuriges Chili. Als Beilage eignet sich zum Beispiel Reis.
Oder wie wär’s mit leichtem Couscous-Paprika-Salat? Perfekt zum Mitnehmen!
Noch eine Frühstücksidee: Chiapudding mit Haferflockenmüsli und Aprikosenpüree.
Bohnen kochen. Nudeln kochen. Radieschen schneiden. Fertig ist ein weiterer sommerlicher Salat.
Wenn ihr euch erst an die vegane Ernährung herantastet oder einfach nur neugierig seid, welche Möglichkeiten diese bietet, versucht doch mal nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ zu kochen. Damit meine ich: Wenn ihr es liebt, neue Lebensmittel zu entdecken und aufwendige Rezepte nachzukochen, dann tobt euch aus! Wenn euch der ganze Schnick-Schnack jedoch etwas zu kompliziert ist und euch schon beim Lesen bestimmter Rezepte der Spaß an der veganen Ernährung vergeht, dann tastet euch erstmal an die Basics heran. Experimentiert mit verschiedenen Zubereitungsweisen und Zutatenkombinationen und ihr werdet merken, dass sich auch aus einfachen Dingen immer neue Gerichte kreieren lassen. Um sich pflanzlich zu ernähren, ist es eben nicht notwendig in 4 verschiedene Läden zu laufen, nur um Lupinengeschnetzeltes zu finden. Ich möchte euch vermitteln, dass sich Minimalismus auch wunderbar in der veganen Ernährung umsetzen lässt und dass das Ganze auch noch wahnsinnig Spaß machen kann. Probiert es aus!
Ein paar Worte über mich
Huhu, ich bin die Ilka aus dem schönen Graz in Österreich, wo ich unter anderem leidenschaftlich Rezepte kreiere, viel Sport betreibe und das Bloggen für mich entdeckt habe. Auf meinem Blog www.ilkamarille.com findet ihr (vegane) Rezeptideen, knackige Workouts und auch mal ganz persönliche Gedanken zu Themen, die mich gerade bewegen. Let’s eat all the healthy stuff that makes us happy. Let’s stay active while working out. And let’s shine from the inside out by living a balanced life.
Sehr schöne Seite!
Deine Seite gefällt mir sehr gut!Hab sie über Healthy Lena gefunden.
Autor
Danke! Schön, dass du hier hin gefunden hast <3